Die Vorstellung von Island im Winter weckt Bilder von tanzenden Nordlichtern, stillen Gletschern und dampfenden heißen Quellen unter einem sternklaren Himmel. Schon die kurze Erwähnung dieses Landes lässt die Fantasie reisen: Lavafelder, die unter einer Schneedecke ruhiger wirken, Wasserfälle, die zu glitzernden Eiskaskaden gefrieren, und weite, menschenleere Landschaften, die auf einmal intime Bekanntschaften mit der Natur zulassen. In diesem Artikel lade ich Sie ein auf eine ausführliche, inspirierende Reise durch Islands Winter – seine Stimmung, seine Herausforderungen, seine versteckten Schätze und die praktischen Tipps, die Sie brauchen, um diese Magie sicher und erfüllt zu erleben.
Island ist mehr als eine Ansammlung spektakulärer Sehenswürdigkeiten. Es ist ein Gefühl – eine Erfahrung, bei der die Natur den Takt angibt und der Mensch für Momente lang genug innehält, um zuzuhören. Wenn die Tage kürzer werden und die Nächte länger, verändert sich die Insel: Farben intensivieren sich, Geräusche werden gedämpft, und jede Begegnung mit Landschaft, Tier oder Mensch gewinnt an Tiefe. Lesen Sie weiter, um zu erfahren, wie Sie die besten Wintererlebnisse planen, welche Ausrüstung unabdingbar ist und welche Routen, Aktivitäten und Momente auf Sie warten.
Warum Island im Winter besonders ist
Island im Winter ist nicht einfach nur „kälter“ als im Sommer – es ist eine komplett andere Welt. Die kurze Tagezeit bringt ein dramatisches Lichtspiel: Das weiche, goldene Licht der tief stehenden Sonne taucht Lavafelder und Eisformationen in unwirkliche Farbtöne, während lange Dämmerungsphasen Fotomöglichkeiten und stille Spaziergänge erlauben, die in wärmeren Monaten seltener sind. Gleichzeitig machen die dunkleren Stunden die Nordlichter zur Hauptattraktion: Ein Naturspektakel, das man in seiner Intensität und Intimität selten anderswo erlebt.
Die Einsamkeit der Landschaften ist ein weiterer Faktor. Viele populäre Orte sind außerhalb Reykjavíks in der Nebensaison menschenleer oder nur spärlich besucht. Das schafft Raum für Begegnungen, die persönlicher und ruhiger sind als die typischen, hektischen Sightseeing-Muster. Doch diese Ruhe bringt auch Verantwortung: Wetterumschwünge und eingeschränkte Infrastruktur verlangen Respekt und gute Vorbereitung. Wer das versteht, wird mit einer Tiefe an Eindrücken belohnt, die lange nachklingen.
Island im Winter bedeutet außerdem, Traditionen und Alltag der Einheimischen zu erleben. Viele Festivals, Bräuche und kulinarische Spezialitäten entfalten gerade in den kälteren Monaten ihre Wirkung – von heißen Suppen bis zu gemütlichen Abenden in Gaststätten, die Geschichten und Wärme teilen. Das Winter-Island ist ein sinnliches Erlebnis: kalt auf der Haut, warm im Herzen.
Nordlichter und Dunkelheit: Ein Tanz am Himmel
Die Aurora borealis ist wohl die romantischste Metapher für Islands Winter: grünliche, violette und manchmal rote Schleier, die über den Nachthimmel tanzen. Doch wie gelingen Begegnungen mit dem Nordlicht? Wichtig sind drei Dinge: Aktivität der Sonnenwinde, klare Himmel und Dunkelheit. In der Nähe von Städten sind Lichtverschmutzung und Wolken häufige Hindernisse, aber mit ein wenig Planung lassen sich ausgezeichnete Beobachtungsplätze finden. Viele Anbieter stellen Nordlicht-Wecksysteme oder Touren bereit, die Niederschlagsradar und lokale Vorhersagen nutzen, um die Chancen zu maximieren.
Geduld ist die zweite Tugend: Manchmal reicht ein kurzer Moment für ein unvergessliches Erlebnis, manchmal bleibt der Himmel stundenlang still. Kleiden Sie sich warm, bringen Sie eine Thermoskanne heißen Tee mit und wählen Sie einen Ort mit guter Sicht zum Horizont. Ein Drittel der Faszination liegt in der Erwartung: Das Warten, das Gespräch, das knisternde Geräusch von Schnee unter den Schuhen – all das macht den Augenblick mit den Nordlichtern intensiver.
Fotografie-Tipps sind wertvoll: Verwenden Sie ein Stativ, wählen Sie eine lange Belichtungszeit (einige Sekunden bis zu 20 Sekunden, je nach Intensität) und eine hohe Offenblende. Ein Weitwinkelobjektiv hilft, mehr Himmel einzufangen, und manuelle Fokussierung auf unendlich sorgt für scharfe Sterne. Achten Sie auf warme Kleidung, denn Langzeitbelichtungen erfordern Stillstand bei niedrigen Temperaturen.
Winterlandschaften: Eis, Fjorde und schwarze Strände
Islands Winterlandschaften sind dramatisch und kontrastreich. Die berühmten Wasserfälle wie Gullfoss oder Skógafoss zeigen im Winter oft Eisansätze, die ihre Mächtigkeit in kristalliner Form betonen. Gletscherzungen, die ins Meer reichen, bilden blaue Eisberge, die an Schwarzsandstränden zerklüftet angeschwemmt werden – eine surreale Mischung aus Feuer (vulkanischer Ursprung) und Eis.
Die Südküste bietet spektakuläre Kombinationen: schwarze Strände, basaltische Felsformationen und Gletscher im Hintergrund. Jökulsárlón mit seinen glitzernden Eisbergen ist im Winter ein besonders stiller und fotogener Ort; außerhalb der Hauptsaison begegnen Sie hier weniger Menschen und hören nur Wind und Meer. Im Norden und Osten zeigen sich Fjorde in stiller Anmut, oft mit Nebelbänken oder rauschenden Schneeschauern, die die Szenerie in ständige Bewegung versetzen.
Eis-Höhlen sind eine weitere Winter-Spezialität: Im Gletscherinneren formen Licht, Schmelzwasser und Druck faszinierende Gewölbe in verschiedenen Blautönen. Geführte Touren sind ein Muss, da Gletscher gefährlich sein können; die Erfahrung, durch einen blauleuchtenden Tunnel zu gehen, gehört zu den Erinnerungen, die sich tief einprägen.
Praktische Vorbereitung: Kleidung, Ausrüstung und Sicherheit

Gute Vorbereitung macht den Unterschied zwischen stressigem Reisen und einem genussvollen Abenteuer. Die Devise lautet Schichtenprinzip: Funktionsunterwäsche als Basis, isolierende Mittelschichten (Fleece, Wolle) und eine wind- sowie wasserdichte Außenschicht. Handschuhe, Mütze und ein Halswärmer sind unverzichtbar; für längere Touren sind Handwärmer und zusätzliche Trockenwechsel sehr nützlich. Robust, rutschfestes Schuhwerk mit zusätzlicher Isolierung ist ein Muss, und Spikes für Eis können auf gefrorenen Wegen lebensrettend sein.
Ausrüstung variiert nach Aktivität: Wer fotografieren will, sollte Stativ, Ersatzakkus (Kälte reduziert Akkukapazität) und wasserdichte Schutzhüllen mitnehmen. Wer wandert oder Gletscher erkundet, braucht geeignete Schuhe, Gamaschen, Eispickel und oft Steigeisen – letzteres wird häufig von Touranbietern gestellt. Für Selbstfahrer sind Winterreifen, Schneeketten (je nach Region) und ein kleines Notfallset (Decke, zusätzliche Kleidung, Starthilfekabel, Schaufel, Taschenlampe) wichtig.
Sicherheit sollte nie vernachlässigt werden. Das Wetter in Island kann binnen Stunden umschlagen; Verfolgen Sie Wetterwarnungen (Vedur.is ist die offizielle Wetterseite) und Straßenbedingungen (Road.is). Informieren Sie Freunde oder Ihre Unterkunft über Ihre Tagespläne, besonders wenn Sie abgelegene Routen wählen. Bei Unklarheiten sind geführte Touren eine sichere und oft informative Alternative – die Guides kennen heimische Bedingungen, aktuelle Gefahren und die besten Plätze für Nordlichter oder Eishöhlen.
Ausrüstungsliste (Tabelle 1)
Hier ist eine klare, beschriftete und nummerierte Tabelle mit empfehlenswerter Ausrüstung für Island im Winter, die Ihnen hilft, nichts Wichtiges zu vergessen.
| # | Ausrüstung | Grund / Tipp |
|---|---|---|
| 1 | Schichtenkleidung (Thermo, Fleece, Hardshell) | Flexibles Temperaturmanagement und Schutz vor Wind/Feuchte |
| 2 | Wasserdichte, isolierte Stiefel + Spikes | Sichere Fortbewegung auf Eis und Schnee |
| 3 | Warme Mütze, Handschuhe, Halstuch | Verlust der Körperwärme verhindern |
| 4 | Stativ, Ersatzakkus, Kameraausrüstung | Nordlichter- und Landschaftsfotografie |
| 5 | Notfallset fürs Auto (Decke, Schaufel, Starthilfekabel) | Selbstschutz bei Pannen |
| 6 | Bequeme Thermoskanne & Proviant | Wärme und Energie unterwegs |
| 7 | Geldkarte, Notfallkontakte, Versicherungspapiere | Administrative Absicherung |
Fahren in Island: Tipps für Selbstfahrer
Viele Reisende entscheiden sich für einen Mietwagen, um flexibel zu sein. Im Winter bedeutet das jedoch, dass man sich auf anspruchsvolle Bedingungen einstellen muss. Straßen können vereist, verschneit oder sogar zeitweise unpassierbar sein. Nicht alle Nebenstraßen werden regelmäßig geräumt. Daher ist ein Allradfahrzeug empfehlenswert, und prüfen Sie den Mietvertrag auf Winterreifen und Versicherungsdetails – Blockierungsklauseln für Fahrten auf F-Straßen (Fjällrouten) gelten oft das ganze Jahr über.
Planen Sie kürzere Tagesetappen als im Sommer. Die gleiche Strecke kann bei winterlichen Bedingungen deutlich länger dauern. Nutzen Sie offizielle Dienste wie Road.is für aktuelle Straßensperrungen und Wetterwarnungen. Wenn der Sichtweite- oder Windalarm rot ist, ist Weitermachen riskant; rerouten oder einen zusätzlichen Tag einplanen ist klug. Bei Zweifeln: zurück in die Stadt oder eine geführte Tour buchen.
Aktivitäten: Von heißen Quellen bis Gletscherwanderungen
Island bietet im Winter ein beeindruckendes Aktivitätenspektrum – von entspannendem Thermalbaden bis zu adrenalingeladenen Gletscherexpeditionen. Die Auswahl hängt von Ihrem Mut, Ihrer Fitness und Ihrem Abenteuerdrang ab.
Die heißen Quellen sind wohl die entspannendste Art, Islands Winter zu genießen. Die Blue Lagoon ist berühmt, aber etwas abseits locken viele natürliche Pools und weniger überlaufene Bäder, die Ihnen ein intimes Erlebnis schenken können. Heiße Pools in Kombination mit Blick auf Nordlichter – ein Traum.
Gletscherwanderungen und Eishöhlen sind zumeist saisonal, werden aber regelmäßig im Winter angeboten. Professionelle Guides sorgen dafür, dass Sie sicher unterhalb und innerhalb des Eises unterwegs sind. Schneemobil-Touren auf Gletschern bieten Fahrspaß und spektakuläre Aussicht, während Hunde- oder Pferdeschlittenfahrten Ihnen eine historische, naturverbundene Perspektive eröffnen.
Whale Watching und Vogelbeobachtung sind im Winter eingeschränkter, aber nicht unmöglich. Einige Anbieter fahren das ganze Jahr, und besonders an der Nordküste können Sie mit etwas Glück Wale sehen. Die Fauna Islands ist widerstandsfähig und faszinierend – Seelöwen, Seevögel (Puffins hingegen sind in den meisten Wintermonaten nicht da) und gelegentliche Robbenbeobachtungen gehören zu den besonderen Begegnungen.
Top-Aktivitäten (Liste 1)
Die folgende nummerierte Liste gibt Ihnen eine strukturierte Auswahl der empfohlenen Sechs-Winteraktivitäten:
- Nordlichttour: Geführte Ausflüge mit Vorhersage-Tools und Transport.
- Gletscher- und Eishöhlentour: Geführte Erkundungen mit Sicherheitsausrüstung.
- Heiße Quellen und Schwimmbäder: Entspannung in natürlichen und geothermischen Bädern.
- Schneemobil-Touren: Adrenalin auf weiten Gletscherflächen (nur bei Anbietern).
- Wasserfall- und Küstenwanderungen: Kurze, sichere Routen zu ikonischen Spots.
- Autofahrten entlang Südküste: Szenische Strecken mit Fotostopps und Naturblicken.
Jede dieser Aktivitäten kann individuell angepasst werden – ob gemütlich, familienfreundlich oder extrem. Achten Sie bei Tourbuchungen auf Gruppengröße, Inklusivleistungen (Ausrüstung, Transfer) und, wenn wichtig, auf Guides, die Deutsch sprechen.
Regionale Empfehlungen: Wo beginnen?
Island ist groß in der Vielfalt, und die beste Region hängt von Ihren Prioritäten ab. Reykjavik eignet sich als Basis für kürzere Nordlichtausflüge und für den Einstieg in die isländische Küche und Kultur. Die Südküste (Vík, Skaftafell, Jökulsárlón) ist ideal für spektakuläre Eis- und Strandkombinationen. Der Norden (Akureyri, Húsavík) bietet Ruhe, vielleicht bessere Chancen auf Whale Watching und oft klarere Himmel für Nordlichter. Die Westfjorde sind ein echter Geheimtipp: weniger Infrastruktur, wildere Landschaften und ein Gefühl der Einsamkeit, das viele Reisende suchen.
Für Kurzreisen empfiehlt sich ein Fokus auf eine Region, um Fahrtzeiten zu minimieren. Bei längeren Aufenthalten lohnt sich die Ringstraße (Route 1) – doch im Winter sollten Teile davon, besonders in abgelegenen Ost- und Westfjorden, genau geprüft werden.
Unterkunft, Essen und isländische Kultur
Island bietet ein breites Spektrum an Unterkünften: von einfachen Gästehäusern über komfortable Hotels bis zu abgelegenen Hütten. Im Winter sind viele kleine Pensionen geschlossen oder nur sporadisch geöffnet; eine frühzeitige Buchung ist daher ratsam. Die Wärme eines kleinen Gästehauses mit lokalem Abendessen kann ein Highlight der Reise sein – oft sind die Gastgeber Inselkenner, die wertvolle Tipps geben.
Die isländische Küche spiegelt die Insellage wider: frische Meeresfrüchte, Lamm, Milchprodukte und einfache, herzhafte Eintöpfe. Probieren Sie lokale Spezialitäten wie „Plokkfiskur“ (Fischeintopf) oder ein warmes „Lammragout“. In Reykjavik finden Sie zudem moderne Interpretationen isländischer Küche und kreative Restaurants, die lokale Zutaten in neue Formen bringen.
Isländische Kultur ist geprägt von einer starken Verbindung zur Natur, literarischer Tradition (Island war das Land der Sagas) und einer pragmatischen Gastfreundschaft. Lernen Sie ein paar Grundwörter Isländisch – ein „takk“ (Danke) oder „góða nótt“ (Gute Nacht) wird geschätzt. Gespräche mit Einheimischen können Ihnen Einsichten in regionale Besonderheiten, lokale Legenden und persönliche Empfehlungen geben.
Typische Tagesplanung für eine Woche (Tabelle 2)
Die nachfolgende Tabelle bietet eine beispielhafte, nummerierte 7-tägige Winter-Route, die sich gut für Erstbesucher eignet und die Highlights sinnvoll kombiniert.
| Tag | Region / Aktivität | Highlights |
|---|---|---|
| 1 | Reykjavík | Ankunft, Stadtspaziergang, Hallgrímskirkja, Nordlichtabend möglich |
| 2 | Golden Circle | Þingvellir, Geysir, Gullfoss |
| 3 | Südküste (Vík) | Seljalandsfoss, Skógafoss, schwarzer Strand Reynisfjara |
| 4 | Südküste bis Jökulsárlón | Gletscherlagune, Diamond Beach |
| 5 | Skaftafell | Gletscherwanderung / Eishöhle |
| 6 | Rückfahrt nach Reykjavík | Fotostopps, Entspannung, Thermalbad |
| 7 | Abreise / letzte Erkundungen | Souvenir-Shopping, Museen, Abreise |
Diese Route ist bewusst flexibel gehalten, um Platz für Wetterumschwünge, spontane Nordlichtsichtungen oder zusätzliche Ruhepausen zu lassen.
Budget und Kosten: Was ist zu erwarten?
Island zählt zu den teureren Reisezielen Europas. Unterkunft, Essen und Aktivitäten sind vergleichsweise hochpreisig. Trotzdem lässt sich mit guter Planung sparen: Gästehäuser und Selbstversorgerküchen reduzieren Kosten, Supermärkte (Bonus, Krónan) bieten günstigere Lebensmittel, und viele Naturattraktionen sind kostenlos zugänglich. Gruppenreisen können Kosten für spezielle Aktivitäten wie Eishöhlen- oder Gletscherführungen teilen.
Beim Mietwagen lohnt sich ein Preisvergleich und das genaue Lesen der Versicherungsbedingungen. Extras wie GPS oder zusätzlicher Fahrer erhöhen Kosten. Eine realistische Budgetplanung umfasst Unterkunft, Mietwagen oder Touren, Verpflegung, Treibstoff und ein Polster für Unvorhergesehenes.
Fotografie und Erinnerungen: Wie Sie die Magie einfangen
Island im Winter ist ein Paradies für Fotografen. Die Kombination aus weichem, niedrig stehenden Licht, dramatischen Wolkenformationen und eisigen Strukturen bietet endlose Kompositionsmöglichkeiten. Ein paar praktische Hinweise helfen, bessere Bilder zu erzielen: Achten Sie auf Vordergrundelemente (Felsen, Eisbrocken), die dem Foto Tiefe geben. Nutzen Sie die Blaustunden (kurz vor Sonnenaufgang und nach Sonnenuntergang) für magische Himmelsfarben.
Bei Nordlichtern experimentieren Sie mit verschiedenen Brennweiten: Weitwinkel fängt Landschaft und Himmel gleichzeitig ein; ein etwas längerer Fokus kann interessante Bänder und Strukturen betonen. Kontrollieren Sie regelmäßig Ihre Bildschärfe, denn bei Kälte ändert sich die Fokussierung mitunter. Denken Sie an Schutz für Ihre Ausrüstung: Kälte und Feuchtigkeit sind Feinde der Elektronik – wasserdichte Taschen und regelmäßiges Abwischen sind sinnvoll.
Neben der Fotografie sind Notizen und kleine Stimmen-Aufnahmen eine schöne Ergänzung. Oft sind es die kleinen Nebengeräusche – Knirschen des Schnees, Wind im Lavafeld, das Ferngespräch eines Guides – die Erinnerungen lebendig halten.
Reisestory-Ideen und Inspiration
Wenn Sie Ihren Freunden oder Lesern später von Island erzählen möchten, denken Sie an narrative Elemente: ein unerwarteter Stopp bei einem verschneiten Wasserfall, das Gespräch mit einem Farmer, die nächtliche Nordlichtbeobachtung mit heißer Schokolade in der Hand. Geschichten gewinnen an Tiefe, wenn Sie Details einbauen: Geruch von nassen Wollsocken, das Zittern der Hände beim Eiskontakt, das plötzliche Aufleuchten des Himmels. Solche Eindrücke bleiben haften und geben Ihrer Reiseerzählung Farbe.
Praktische Checkliste vor der Abreise (Liste 2)
Abschließend eine nummerierte, praktische Checkliste, damit Ihre Reiseplanung vollständig ist. Drucken Sie diese aus oder speichern Sie sie auf Ihrem Mobilgerät.
- Reisedokumente prüfen: Reisepass, Versicherungspapiere, Buchungsbestätigungen.
- Ausrüstung packen: Siehe Tabelle 1 (insbesondere warme Schichten, Stiefel, Kamera).
- Wetter- und Straßeninfos prüfen: Vedur.is, Road.is, lokale Reise-Apps.
- Mietwagen und Routenplan festlegen: Winterreifen und Versicherungen klären.
- Touren im Voraus buchen: Eishöhlen, Nordlichttrips, Gletscher-Touren.
- Notfallkontakte hinterlegen: Unterkunftsinfos, Notrufnummern, Botschaftskontakte.
- Finanzplanung: Kartenlimit prüfen, Bargeld in kleinen Mengen mitnehmen.
- Gesundheitsvorsorge: Reiseapotheke, Medikamente, ggf. Heftpflaster und Blasenverbände.
- Anpassungszeit einplanen: Ein bis zwei Tage für Eingewöhnung sind sinnvoll.
- Respekt für Natur: Müll mitnehmen, gekennzeichnete Pfade nutzen, wilde Tiere nicht stören.
Schlussfolgerung
Island im Winter ist eine Einladung, langsamer zu reisen, mehr zu fühlen und die Natur mit einer neuen Aufmerksamkeit zu sehen. Mit gründlicher Vorbereitung, Respekt vor den Elementen und einer Portion Neugier erleben Sie Landschaften, Lichter und Begegnungen, die lange nachhallen. Packen Sie warme Kleidung, eine offene Haltung und die Bereitschaft, Pläne zu ändern – und Island wird Sie mit Momenten belohnen, die sich wie kleine, persönliche Wunder anfühlen.
